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Machtkämpfe im Königshaus

Das antike Makedonien lag am nördlichen Rand der griechischen Welt. Sein Königshaus, die Argeaden, versorgte die südlichen Nachbarn zuverlässig mit Stoff für Klatsch und Empörung: saftigen Sexskandalen, spektakulären Intrigen und blutigen Machtkämpfen. Im Kampf um den Thron war den makedonischen Royals vornehme Zurückhaltung unbekannt. Könige wurden ermordert, mögliche Thronfolger enterbt oder beseitigt. Durchgesetzt hat sich immer der Stärkste, Ehrgeizigste, Skrupelloste. Mit dieser Familientradition wäre es den Argeaden beinahe gelungen, sich selbst auszurotten

 

In der Mitte des 4. Jahrhunderts wuchs in Makedonien ein junger Prinz heran, von dem wohl die wenigsten erwartet hätten, dass er einmal den Thron besteigen würde. Er war nur einer von sechs Brüdern. Nach dem Tod seines Vaters trat der älteste davon dessen Nachfolge an, wurde jedoch schon bald ermordet. Der Thron ging an den zweitältesten Bruder. Da dieser noch nicht volljährig war, übernahm sein Schwager die Regentschaft – ausgerechnet die Person, die im Verdacht stand, hinter dem Mord an seinem Bruder gesteckt zu haben. Bruder Numero zwei kam seinem ehrgeizigen Verwandten zuvor und entledigte sich seiner rechtzeitig, fiel jedoch nur wenige Jahre später auf dem Schlachtfeld.

Löwenjagd, Kieselmosaik aus der makedonischen Hauptstadt Pella

Löwenjagd, Kieselmosaik aus der makedonischen Hauptstadt Pella (4. Jh. v. Chr.)

Sein Sohn war noch ein Kleinkind, deshalb wurde Bruder Numero drei mit der Regentschaft betraut. Wie angesichts der Familientradition nicht anders zu erwarten, dauerte es nicht lange, bis er seinen jungen Neffen vom Thron schubste und selbst darauf Platz nahm. Doch da waren noch seine drei Halbbrüder, die ebenfalls Anspruch auf die Macht erhoben. Er beseitigte einen nach dem anderen, ebenso wie weitere Prätendenten aus anderen Linien seiner ebenso verzweigten wie machtgierigen Familie. So lange, bis er schließlich fest im Sattel bzw. auf dem Thron saß.

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Er war Philipp II., von 359 bis 336 v. Chr. König von Makedonien und Vater Alexanders des Großen.

Eine Krone für Alexander

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